Es war gar nicht vor allzu langer Zeit – ach was, holen wir nicht so weit aus: Manchester City und Borussia Mönchengladbach in der Gruppenphase der Champions League gibt es nun schon zum zweiten Mal in Folge. Der Unterschied: Die Rahmenbedingungen sind anders.
Manchester City ist zwar immer noch eine Millionentruppe, diesmal wird die Mannschaft aber trainiert von Pep Guardiola. Der Katalane hat die Citizens in ihren Grundfesten erschüttert und prompt seinen eigenen Stempel aufgesetzt. Dazu aber später mehr.
Schuberts Handschrift
Und Gladbach? Als die Borussen im Vorjahr die Bühne der Champions League betraten, waren sie hochmotiviert, aber leider komplett von der Rolle, sodass sich das Aus in der Gruppenphase schon recht früh abzeichnete. Lucien Favre ging, Andre Schubert übernahm als Interimscoach und konnte das Aus nicht mehr verhindern.
Inzwischen ist Schubert Chef – und auch seine Handschrift ist erkennbar. Aber die Generalprobe für die Wiederauflage gegen City ging komplett daneben: In Freiburg gab es eine 1:3-Pleite, nachdem die Fohlen zwischenzeitlich sogar geführt hatten. Vor allem eine Sache der Einstellung: Die Gladbacher sind insgesamt sieben Kilometer weniger gelaufen, schossen nur fünf Mal aufs Tor – die wenigsten unter Schubert seit 40 Spielen.
Pep? Weiter als gedacht
Einen Trend kann man daraus aber noch nicht ableiten: Die Gladbacher gewannen zuvor alle Pflichtspiele der Saison: in der CL-Quali, in der Liga und im Pokal. Und sie präsentierten sich von ihrer besten Seite.
Nachhaltiger und konstanter sind die Engländer. Das 2:1 im Derby bei Manchester United war die Bestätigung für das hohe Niveau der Mannschaft und der Form. Zwar bedarf es noch hier und da einiger Feinjustierungen, aber Guardiola ist mit seinem Entwicklungsprozess wohl weiter als gedacht.
Peps Probleme mit Gladbach
Aber wenn Gladbach kommt, dann schrillen im Kopf des Katalanen die Alarmglocken: Als Bayern-Trainer gewann er nur 33 Prozent seiner Pflichtspiele gegen die Fohlen. Es ist die schwächste Quote für Pep unter allen Gegnern, gegen die er mindestens schon mal zwei Mal angetreten ist.
Ansonsten spricht aber sehr viel für City – eine Kostprobe gefällig?
- City gewann sechs der letzten acht CL-Gruppenspiele
- 2016 hat ManCity in Europokal-Heimspielen noch kein Tor kassiert
- City traf bisher in allen 30 CL-Gruppenspielen mindestens ein Mal
Doch das ist nicht alles in Gruppe C:
FC Barcelona: Luis Enrique hatte es gut gemeint – und doch ging es in die Hose. Gegen Aufsteiger verzockte sich der Barca-Trainer, indem er Messi, Suarez und Iniesta draußen ließ. Der Aufsteiger gewann 2:1 im Camp Nou und Barca hat den Spott sicher. Dennoch ist die Mannschaft insgesamt gut drauf. Besonders Arda Turan macht bisher mit drei Toren und drei Assists in fünf Pflichtspielen auf sich aufmerksam.
Celtic Glasgow: Ob sie wieder nüchtern sind? Gegen den Lokalrivalen Rangers feierte Celtic am Wochenende einen umjubelten Derbysieg. 5:1 hieß es am Ende. Die Truppe von Brendan Rodgers gewann bisher alle vier Ligaspiele und ist an der Spitze. Die Quali für die CL verlief dagegen nicht komplett reibungslos. Gegen Gibraltar-Klub Lincoln FC und Israel-Vertreter Beer-Sheva gab es sogar Niederlagen.
Mein Tipp
Am 1. Spieltag sollten sich die Favoriten Manchester City und der FC Barcelona klar durchsetzen. Bei meinem Gruppentipp muss ich leider die Gladbacher Fans enttäuschen: ManCity und Barcelona machen den Gruppensieg unter sich aus, City sehe ich leicht vorne. Für Gladbach wird es wohl die Europa-League-Quali..