Der SC Verl hat sich am vergangenen Freitag eindrucksvoll mit einem 4:0 in Duisburg zurückgemeldet. Es war die passende Reaktion auf das 1:2 im Aufsteiger-Duell gegen Lübeck. Der Blick der Ostwestfalen richtet sich weiter nach oben. Sollte am Dienstag auch gegen die Münchner Löwen ein Sieg gelingen, würde man am kommenden Gegner vorbeiziehen und sich den direkten Aufstiegsrängen weiter nähern. Die Sechzger sind ebenfalls gut gestartet, holten aber nur noch einen Punkt aus den letzten beiden Spielen. Der Druck lastet daher klar auf den Münchnern. Die wollen immerhin zurück in die 2. Bundesliga. Anstoß ist um 19:00 Uhr in der Benteler-Arena in Paderborn.
Verl - 1860 München im TV oder Livestream
Zu sehen gibt es das Spiel live ab 19:00 Uhr bei Magenta Sport.
Daten und Fakten zum Spiel
Nimmt Verl den Schwung mit?
Beim SC Verl sind jetzt schon zwei Spiele abgesagt worden. Und das unmittelbar hintereinander am 8. und 9. Spieltag. Die lange Pause hat den Sportclub etwas aus dem Tritt gebracht. Als es wieder weiterging, wurde prompt mit 1:2 gegen den VfB Lübeck verloren. Wer glaubte, der Aufsteiger würde jetzt in ein Loch fallen und in der Tabelle nach unten durchgereicht werden, sah sich getäuscht. Das 4:0 beim kriselnden MSV Duisburg war mehr als nur eine Ansage an die Konkurrenz. Verl ist längst in der 3. Liga angekommen. Und wer weiß, vielleicht spielen die Jungs von Trainer Guerino Capretti noch ganz lange da oben mit. Auf Rang sechs fehlen derzeit sieben Punkte zum Tabellenführer aus Saarbrücken. Dabei wurden allerdings zwei Spiele weniger absolviert. Gelingt jetzt auch gegen die Löwen ein Sieg, wird man definitiv weiter nach oben klettern und die um zwei Zähler besseren Münchner überholen. Genau das wird auch das Ziel sein.
Warum sollte man sich auch mit einem Unentschieden zufriedengeben? Nur weil man Aufsteiger ist? So denkt man in Verl nicht. Man ist von der eigenen Qualität überzeugt und Punkteteilungen kommen beim SCV ohnehin nur selten vor. Genauer gesagt war das nur beim torlosen Remis zum Saisonstart bei Wehen Wiesbaden der Fall. Seitdem folgten fünf Siege und nur drei Niederlagen. Noch dazu stellt Verl mit lediglich zehn Gegentoren die beste Defensive der Liga. Die Brust ist breit beim Aufsteiger. Sollte der Lauf so weitergehen, muss das Ziel Klassenerhalt wohl bald in Aufstieg geändert werden.
Fakten zum Spiel:
- Verl stellt mit 10 Gegentoren die beste Defensive der Liga, hat allerdings noch zwei Nachholspiele zu absolvieren.
- Verl kassierte zwei der drei Saisonniederlagen in Heimspielen.
- Die Löwen holten aus den letzten beiden Spielen nur noch einen Punkt und erzielten nur ein Tor.
- Der TSV 1860 hat nur zwei der letzten sieben Spiele gewonnen.
- In acht von neun Spielen der Gastgeber wurden über 2,5 Tore erzielt.
1860 vor Mini-Krise?
Beim TSV 1860 kann das Ziel in dieser Saison eigentlich nur Aufstieg in die 2. Bundesliga heißen. Problem dabei: Dies hat sich gefühlt die Hälfte der Liga vorgenommen und entsprechend wenig Punkte sollte man gegen die direkte Konkurrenz liegenlassen. Bis zum 6. Spieltag hat das ganz gut geklappt. Erst dann folgte die erste Niederlage mit dem 1:2 gegen Saarbrücken. Seitdem aber stecken die Münchner etwas in der Ergebniskrise. Von den letzten sieben Spielen wurden nur noch zwei gewonnen. Will man die Spitze nicht aus den Augen verlieren, muss 1860 am Dienstagabend mindestens einen Zähler mitnehmen. Eigentlich ist das aber schon fast zu wenig gegen einen Aufsteiger.
Jetzt darf man in Giesing bloß nicht in Panik verfallen, denn alle Saisonziele sind locker noch zu erreichen. Auf Rang vier fehlen nur fünf Punkte zu Saarbrücken an der Spitze. Die Offensivreihe zählt mit 21 Toren zu den Besten der Liga. Hinten stimmt‘s mit 12 Gegentreffern ebenfalls. Das wird nur von Dynamo Dresden (11) und Verl überboten, wobei der kommende Gegner ja zwei Spiele weniger absolviert hat. Die Löwen müssen jetzt eine Reaktion zeigen. Es ist schon fast sowas wie ein Schlüsselspiel, nachdem man in den letzten beiden Begegnungen nur noch einen Punkt holte und einen Treffer erzielen konnte. Die Münchner gelten auf dem Papier als Favorit. Genau das wollen und müssen sie jetzt bestätigen.
Voraussichtliche Aufstellungen
Verl
Brüseke
Lang, Mikic, Stöckner, Ritzka
Kurt
Schwermann, Sander
Yildirim, Janjic, Rabihic
TSV 1860
Hiller
Willsch, Moll, Salger, Steinhart
Erdmann
Neudecker, Dressel, Wein, Lex
Mölders