Mit rund dreimonatiger Verspätung, erneut ohne Zuschauer in den Stadien und mit einem neuen, verkürzten Modus startet die NHL in ihre Saison. Pre-Season-Matches fielen dieses Mal komplett flach.
„Es wird Zeit, dass es losgeht. Und es gibt keine Testspiele, es geht gleich ans Eingemachte“,
freut sich Leon Draisaitl über einen Saisonstart ohne großes Vorgeplänkel.
NHL mit einem verkürzten Format
Die 31 Teams sollen bis zum 8. Mai in der regulären Saison 56 statt wie bisher 82 Spiele bestreiten, jedoch ausschließlich innerhalb ihrer jeweiligen Division. Die Reduzierung von Reisekilometern soll dazu beitragen, das Infektionsrisiko innerhalb der Teams zu minimieren. Die einzelnen Divisionen wiederum wurden neu geordnet – unter anderem gibt es nun die besonders reizvolle North Division, zu der alle kanadischen Mannschaften zählen:
North: Calgary, Edmonton, Montreal, Ottawa, Toronto, Vancouver und Winnipeg.
East: Boston, Buffalo, New Jersey, NY Islanders, NY Rangers, Philadelphia, Pittsburgh, Washington
Central: Carolina, Chicago, Columbus, Dallas, Detroit, Florida, Nashville, Tampa Bay
West: Anaheim, Arizona, Colorado, Los Angeles, Minnesota, San Jose, St. Louis, Vegas
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Der Modus in den NHL-Playoffs
Für die K.-o.-Runde qualifizieren sich die besten vier Teams jeder Division. In Runde eins und zwei treten die Teams nur gegen Klubs aus der eigenen Division an. Es gilt wie immer der Best-of-Seven-Modus.
Erst ab dem Halbfinale treffen die qualifizierten Teams auf Gegner anderer Divisionen. Dabei trifft das punktbeste Team der regulären Saison auf das punktschlechteste und das zweitbeste auf das drittbeste.
Doch nun ein Blick auf die ersten Spiele der Saison 2021:
– Philadelphia Flyers – Pittsburgh Penguins
Mi., 23:30 Uhr: Flyers gegen Pens heißt das NHL-Saison-Eröffnungsmatch 2021. Ein Duell aus der East Division, die als stärkste aller vier Divisionen angesehen wird.
Die Flyers gelten zusammen mit den Boston Bruins als Favorit auf Platz eins im Osten. In der vergangenen Saison kämpften sie sich nach schwachem Start in die zweite Playoff-Runde. Ihre Ausgeglichenheit im Angriff ist eine ihrer Stärken. Kehren dann noch die langzeitverletzten Oskar Lindblom und Nolan Patrick bald zurück und kann der Verlust von Abwehr-Ass Matt Niskanen (Karriereende) kompensiert werden, könnte für Philly am Ende der Hauptrunde die „1“ aufleuchten.
Die Pens wiederum müssen womöglich ernsthaft um einen Playoff-Platz bangen. Und dies, obwohl sie Angriffstanks wie Sid Crosby und Jewgeni Malkin in ihren Reihen haben. Der Angriff wurde im Übrigen nochmals verstärkt: Der finnische Neuzugang Kasperi Kapanen könnte sogar neuer Nebenmann von Sid the Kid werden. Aber: Kapanen droht fürs Auftaktspiel auszufallen.
Mein Tipp: Drei der letzten fünf Duell gingen in die Overtime. In keinem der letzten fünf Duelle siegte ein Team zweimal in Folge. – Remis nach 60 Minuten
– Toronto Maple Leafs – Montreal Canadiens
Do., 1 Uhr: Die Leafs sind heißester Anwärter auf den Sieg in der North Division, in der es inoffiziell um die kanadische Eishockeymeisterschaft geht. Die Canadiens hingegen müssen wohl bis zum Ende um einen der ersten vier Plätze kämpfen.
Toronto hat noch etwas gutzumachen: In der letzten Saison scheiterte man überraschend in der Qualifikationsrunde für die Playoffs an Columbus. Nun wurde die etwas wackelige Defensive verstärkt und dem Angriff soll der mittlerweile 41-jährige Joe Thornton zu noch mehr Durchschlagskraft verhelfen.
Noch mehr personelle Veränderungen als bei den Leafs gab es im Kader der Canadiens. Besondere Hoffnung setzt man dabei in eine Neuverpflichtung auf der Torhüter-Position: Jake Allen kommt aus St. Louis nach Montreal – mit der Empfehlung eines Gegentorschnitts von nur 2,15 im Gepäck.
Mein Tipp: Beim letzten Duell der beiden Teams in Toronto kassierten die Leafs eine 5:6-Heimpleite nach Penaltyschießen. Dieses Mal drehen sie den Spieß um – Sieg Toronto.
– Tampa Bay Lightning – Chicago Blackhawks
Do., 2 Uhr: Mit Tampa kehrt der Stanley-Cup-Sieger der vergangenen Saison aufs Eis zurück. Der Kader blieb nahezu unverändert und nicht zuletzt deshalb gilt Lightning als Favorit auf Rang eins in der Central Division und hat erneut gute Chancen auf den Meistertitel. Neben Tampa werden übrigens Colorado und Las Vegas als heißeste Titelfavoriten gehandelt.
Allerdings wird Lightning noch lange auf seinen etatmäßigen Topscorer verzichten müssen: Nikita Kucherov. Der russische Flügelstürmer fällt wegen einer Hüftoperation für die komplette Hauptrunde Saison aus. Im besten Fall kehrt Kucherov in den Playoffs aufs Eis zurück. Neben Kucherov werden auch noch Marian Gaborik und Keeper Anders Nilsson zu Beginn fehlen.
Ebenfalls geschwächt gehen die Blackhawks ins Spiel, unter anderem wird Top-Angreifer Jonathan Toews (Erschöpfungssyndrom) nicht zur Verfügung stehen. Chicago dürfte im Kampf um eine Playoff-Position eher eine Außeneiter-Rolle einnehmen.
Mein Tipp: Tampa verlor nur das letzte der vergangenen neun Duelle mit Chicago! Keine Überraschung zum Auftakt, Lightning geht nach 60 Minuten als Sieger vom Eis.
– Edmonton Oilers – Vancouver Canucks
Do., 4 Uhr: Die Oilers haben es zum Auftakt mit den Canucks zu tun. Beide Teams könnten sich am Ende der Hauptrunde hinter Toronto um Platz zwei in der North Disivion streiten.
Das talentierte Team aus Edmonton hat nach dem frühen Playoff-Aus in der vergangenen Saison etwas gutzumachen. Für den Angriff holte man Kyle Turris und Dominik Kahun. Sie sollen helfen, die Top-Angreifer Leon Draisaitl und Connor McDavid zu entlasten. Draisaitl erklärte gegenüber der dpa, dass Kahuns „Spielwitz und großes Eishockey-Verständnis“ dem Team weiterhelfen werde. Er geht davon aus, dass er und sein Kumpel Kahun die Chance bekommen werden, zusammen in einer Reihe zu spielen.