Wenn man in der Bundesliga nach ausgeglichenen Spielen sucht, dann steht das Duell zwischen dem FSV Mainz und dem VfL Wolfsburg ganz weit vorne. In den letzten fünf Vergleichen gab es zwischen diesen beiden Klubs keinen Sieger. Am Mittwochabend kommt es in der Opel-Arena zum nächsten Aufeinandertreffen. Mainz kassierte zuletzt beim 0:1 in Leverkusen die erste Niederlage der Saison. Wolfsburg musste sich dem SC Freiburg mit 1:3 geschlagen geben. Wer hat die Pleite vom Wochenende besser weggesteckt? Anstoß ist um 20:30 Uhr.
Mainz wie einst unter Tuchel?
Die Mainzer sind recht ordentlich in die Saison gestartet. Mit sieben Punkten belegen die Rheinhessen derzeit den siebten Platz. Für das gute Abschneiden sorgten vor allem die Spiele in der Opel-Arena. Mainz hat beide Heimspiele in dieser Saison gewonnen. Drei Heimsiege in Folge hat es in der Vereinsgeschichte erst einmal gegeben. Das war in der Saison 2010/11 mit einem gewissen Thomas Tuchel auf der Trainerbank. Sandro Schwarz könnte diesen Rekord nun einstellen. So schlecht stehen die Chancen bei einer Erfolgsquote von 2,45 nicht. Die letzte Niederlage gegen Wolfsburg kassierten die Mainzer vor heimischer Kulisse vor siebeneinhalb Jahren. Trainer damals war ebenfalls Tuchel.
Den Glauben an die eigene Stärke hat man trotz der 0:1-Niederlage in Leverkusen noch lange nicht verloren. Schwarz bezeichnete die zweite Halbzeit sogar als das fußballerisch Beste, was seine Mannschaft in dieser Saison abgeliefert hat. Nur das Ergebnis hat eben nicht gepasst. Trotzdem. „Das macht uns bewusst, wie gut wir sind, wenn wir unser Ding durchziehen“, so Schwarz, der zugleich Veränderungen in der Aufstellung ankündigte. Das hat aber nichts mit den gezeigten Leistungen zu tun. Die frischesten Spieler werden gegen Wolfsburg auflaufen. Fehlen werden lediglich die verletzten Rene Adler, Gerrit Holtmann, Emil Berggreen und Niko Bungert sowie Alexander Hack.
Reaktion bei Wolfsburg?
Die Wolfsburger haben wie Mainz nach vier Spieltagen sieben Punkte eingefahren. Im Gegensatz zum kommenden Gegner hat man allerdings schon drei Heimspiele absolviert. Zuletzt mit eher mäßigem Erfolg. Auf das 2:2 gegen die Hertha folgte ein 1:3 gegen den SC Freiburg. Trotzdem sind im Spiel der Niedersachsen deutliche Fortschritte im Vergleich zur vorherigen Saison erkennbar. Bruno Labbadia hat es geschafft, dem Spiel der Wolfsburger mit dem 4-3-3-System wieder Leben einzuhauchen. Der VfL ist unberechenbarer geworden und zeigt sich mittlerweile auch offensiv wieder brandgefährlich. Acht Tore hat Wolfsburg schon erzielt. Mehr können nur die Bayern (11) und Hertha BSC (9) aufweisen. Andererseits ist die Defensive noch zu anfällig. Sieben Gegentreffer bedeuten den schwächsten Wert aller Mannschaften aus der oberen Tabellenhälfte.
Aber was soll’s. Wenn man die nötigen Punkte einfährt, dann sind Gegentreffer auch zu verschmerzen. Bis auf das Spiel gegen Freiburg hat es ja auch ganz gut geklappt. Labbadia, der vergangene Saison beim 1:1 gegen Mainz sein Debüt auf der VfL-Bank feierte, hofft, das seine Mannschaft aus der Niederlage gegen den Sportclub die richtigen Schlüsse gezogen hat. Dann könne man auch schnell wieder in die Erfolgsspur zurückfinden und die lange Durststrecke gegen Mainz endlich beenden. Wolfsburg wartet nämlich schon seit dem 26. Oktober 2014 auf den nächsten Sieg gegen die Rheinhessen. Gegen keinen anderen Bundesligisten hat es so lange nicht mehr mit einem Dreier geklappt. Jetzt wäre bei einer Erfolgsquote von 2,4 die passende Gelegenheit. Trotz des Patzers gegen Freiburg ist das Selbstvertrauen weiterhin groß.
Mit dem fünften Platz hätte zu diesem Zeitpunkt ja keiner gerechnet. Druck verspürt man deswegen keinen. Trotzdem wird die Partie in Mainz richtungsweisend. War das 1:3 vom Wochenende nur ein Ausrutscher, oder zeigt der Trend bald wieder nach unten? Die Statistik lässt die Wölfe hoffen. Obwohl die letzten fünf Duelle mit Mainz allesamt ohne Sieger endeten, haben sie acht von 24 Spielen gewonnen. Die Mainzer kommen lediglich auf sechs Siege im direkten Vergleich.
Unentschieden oder nur maximal eine Mannschaft trifft
Schaut man sich die letzten Duelle zwischen diesen beiden Klubs genauer an, könnte man sich durchaus für ein 1:1 bei einer Quote von 5,25 entscheiden. So endeten vier der letzten fünf Spiele. Dazwischen lag mal ein torloses Unentschieden. Torlos ist auch ein gutes Stichwort, falls eine Mannschaft gewinnen sollte. War das in den letzten 15 Vergleichen der Fall, hat das Verlierer-Team kein Tor erzielen können. Treffen am Mittwoch nicht beide Mannschaften, gibt es 1,85.
Statistiken:
Die letzten 5 Spiele:
Mainz
Wolfsburg
Der direkte Vergleich:
6 Siege Mainz, 10 Unentschieden, 8 Siege Wolfsburg
So könnten sie auflaufen:
Mainz: Müller – Brosinski, Bell, Niakhate, Aaron – Kunde – Gbamin, Baku – Onisiwo, Quaison – Ujah
Wolfsburg: Casteels – William, Knoche, Brooks, Roussillon – Camacho – Gerhardt, Arnold – Mehmedi, Brekalo – Weghorst
Mein Tipp:
An einem Unentschieden kommt man in diesem Duell eigentlich kaum vorbei. Aber irgendwie wäre das auch wieder langweilig. Ich glaube, die Mainzer werden ihren Heimvorteil nutzen und die Partie knapp gewinnen. Ich tippe auf ein knappes 1:0. Dafür gibt es 6,25. Für 0-1 Tor im Spiel beläuft sich die Quote auf 3.